Orchesterverein Zürich



Der Orchesterverein Zürich wurde im September 1913 gegründet und feierte 2023 sein 110-jähriges Jubiläum. Unter der Leitung profilierter Musiker wie Hermann Hoffmann, Robert Blum, Ernst Hess, Ladislaus Rybach und Gabriel Estarellas Pascual entwickelte sich das Ensemble zu einem leistungsfähigen Orchester. Heute besteht der OVZ vorwiegend aus qualifizierten Amateurmusikerinnen und -musikern, ergänzt durch Berufsmusiker an einzelnen Pulten.

 

Ein Orchester im Wandel – Vielfalt als Stärke

Der OVZ befindet sich derzeit in einem spannenden Erneuerungsprozess: Neue Amateurmusikerinnen und -musiker – viele davon noch im Studium – sowie junge Absolventinnen und Absolventen, die nach einer Studienpause ihre musikalische Praxis wieder aufnehmen, bringen frische Energie und neue Perspektiven ins Ensemble. Dieses multigenerationelle Projekt lebt von der Vielfalt unterschiedlicher Lebensphasen und musikalischer Erfahrungen, die sich gegenseitig bereichern.

 

Seit 2023 steht der OVZ unter der Leitung von David Bruchez-Lalli, dessen musikalische Führung durch Klarheit, Struktur und pädagogisches Feingefühl geprägt ist. Seine Probenarbeit schafft eine positive und vertrauensvolle Atmosphäre: Er setzt Impulse statt Vorschriften, fördert Verständnis und Entwicklung und schafft ein Umfeld, in dem sich alle willkommen und wohl fühlen.

Sein Ziel ist es, den Weg der Partitur so zu gestalten, dass er heute Sinn macht – mit tiefem Respekt für das Werk und einem offenen Blick auf dessen Relevanz im aktuellen musikalischen Kontext. Als katalytische Kraft möchte er dazu beitragen, dass die Vielfalt der Generationen und Perspektiven nicht trennt, sondern bereichert.

 

Solistinnen und Solisten – musikalische Begegnungen über Generationen hinweg

Ein besonderes Merkmal des OVZ ist die enge Zusammenarbeit mit Solistinnen und Solisten unterschiedlichster Generationen. Neben renommierten Berufsmusikerinnen und -musikern erhalten auch junge Talente die Möglichkeit, erste Erfahrungen mit Orchesterbegleitung zu sammeln. Diese Begegnungen sind nicht nur musikalisch bereichernd, sondern spiegeln auch die Grundidee des Projekts wider: ein Miteinander, das Unterschiede als Stärke versteht.

Im vergangenen Jahr trat der Saxophonist Flaviano Alder mit dem OVZ auf und interpretierte das Konzert für Saxophon von Alexander Glasunow – ein eindrucksvolles Beispiel für die Offenheit des Orchesters gegenüber verschiedenen Stilrichtungen und Instrumenten.

 

Das kommende Projekt widmet sich dem berühmten Tripelkonzert von Ludwig van Beethoven, mit drei herausragenden jungen Solistinnen und Solisten:

David Bruchez-Lalli kennt diese jungen Ausnahmetalente persönlich und begleitet sie mit grosser Sorgfalt und musikalischer Sensibilität. Ihre Mitwirkung ist Ausdruck der OVZ-Vision: ein Orchester als Plattform für Begegnung, Entwicklung und künstlerisches Wachstum über Generationen hinweg.

Die Liste der Solistinnen und Solisten der letzten 20 Jahre umfasst über 100 Namen – darunter Esther Nyffenegger, Kurt Widmer, Verena Lutz, Dieter Flury, Brigitte Lang sowie Sibylle und Mirjam Tschopp. Dank der Unterstützung einer Gönnerorganisation konnten zwischen 2000 und 2010 insgesamt 14 Förderkonzerte für 41 junge Talente durchgeführt werden. Viele von ihnen haben sich seither erfolgreich im Konzertbetrieb etabliert.

Geografische Reichweite

Der Wirkungskreis des OVZ reicht weit über Zürich hinaus – von Bülach, Dübendorf, Uster, Volketswil, Pfäffikon/ZH, Wetzikon, Hinwil und Egg bis nach Küsnacht, Zumikon, Erlenbach, Oberrieden, Richterswil, Hausen a.A., Nottwil, Unterägeri, Flüelen, Rapperswil, Rüschlikon, Horgen, Weinfelden, Hedingen und Maienfeld.

Engagement und Repertoire

Der OVZ führt regelmässig Benefizkonzerte durch – unter anderem für die Schweizerische Paraplegiker-Stiftung, das Kinderspital Sighet in Rumänien, die Schweizerische Alzheimer Vereinigung, die Schweizerische Stiftung für Orgeln in Rumänien sowie das Schulprojekt Utran Kili in Afghanistan.

Das Repertoire wird den Möglichkeiten des Orchesters angepasst. Neben bekannten Werken werden bewusst auch weniger bekannte Kompositionen ins Programm aufgenommen – etwa von Albrechtsberger, M. Haydn, Koželuh, Rosetti, Süssmayr und Friedrich Theodor Fröhlich. Einige dieser Werke wurden vom OVZ erstmals aufgeführt.

Auch zeitgenössische Musik hat ihren festen Platz im Repertoire, mit regelmässigen Uraufführungen von Schweizer Komponisten wie Armin Schibler, Leo Nadelmann, Urban Derungs und Fabian Müller. Ergänzt wird das Programm durch Werke aus Jazz und Volksmusik.



Konzertmeister

Marc Luisoni

Seit 1993 ist Marc LUISONI Mitglied des Tonhalle Orchesters Zürich.
Er ist Stehgeiger des Ensemble "Salon Passion" seit 1996 und seit 2018 Geiger des Gipsy Swing Quartett "Gadjolinos".
Als Registerproben Leiter, arbeitet er mit Jugendorchester wie Schweizer Jugend Sinfonie Orchester, Jugend Sinfonie Aargau und Jugend SinfonieOrchester Zürich.
Ob bei Führungen hinter der Kulissen, als Götti in die Primarklassen oder Botschafter des Orchesters in verschiedene Anlässe, er versucht immer seine Leidenschaft für die Welt der Klassische Musik mit Begeisterung zu teilen.
Er ist auch als Musikclown, Kammer und Studiomusiker tätig.

 

https://tonhalle-orchester.ch/orchester/musiker-innen/marc-luisoni